Von Delémont nach Rebeuvelier (Kanton Jura)
Heute Morgen habe ich als erstes Delémont angeschaut. Das historische Städtchen ist in die dicht bewaldete jurassische Hügellandschaft eingebettet. Mittelalterliche Bauten, zwei Stadttore, Teile der ehemaligen Stadtmauer und schmucke Häuserfassaden prägen das Gesicht der Altstadt. Das hat mir gut gefallen.

Auch heute hatte ich wieder eine typische Jakobsweg-Begegnung: In einem kleinen Dorf südlich von Delémont war ich unsicher, wie der Weg weitergeht. Ich stand vor einem alten Haus und war ratlos. Eine Frau kam heraus – sie sprach Deutsch mit französischem Akzent – zeigte mir den richtigen Weg und lud mich in ihre Wohnstube zu einem kalten Getränk ein. Wir haben dann eine Flasche sauren Most zusammen getrunken und über unsere Leben gesprochen. Achtzig Jahre ist sie und hatte viel zu erzählen.
Diese alte Frau hat mir total vertraut. Warum erlebe ich so etwas in meinem Alltag in Basel nicht?

Im Dorfzentrum von Vicques habe ich mir die fantastische, moderne, dreieckige Spannbetonkirche Notre-Dame du Rosaire angeschaut, die Maria gewidmet ist. Wow, die bunten Glasfenster von Bernard Schorderet und die Marienfigur haben mich sehr beeindruckt!

Heute war ein ausgesprochen heisser Tag. Während der Übersteigung einer weiteren Jurakette am späten Nachmittag wurde mir in Rebeuvelier, dem letzten Ort vor dem Pass auf 1’300 m ü.M., auf einem Campingplatz ein Wohnwagen als Nachtquartier angeboten. Ganz klar, da habe ich nicht ‘Nein’ gesagt. Nach einer erholsamen Nacht werde ich morgen früh den Weg über den Berg sicher leichter bewältigen.