Von Villafranca del Bierzo nach La Faba
Die Zimmer im Hostel in Villafranca del Bierzo sind sehr liebevoll themenspezifisch gestaltet. Ich habe im ‚Musikzimmer’ geschlafen mit vielen Bildern von zeitgenössischen Komponisten und gerahmten Notenblätter. Zum Abendessen gab es auch in dieser Herberge ein leckeres Pilgermenu. Zu meiner Überraschung war ich der einzige Gast im Restaurant, aber das hat mich nicht gestört.

Der ‚harte Weg‘ zu den drei Pässen O Cebreiro, San Roque und Alto do Poio ist eine wandertechnische Herausforderung, aber er ist für jeden einigermassen fitten Pilger machbar. Lange Zeit bin ich heute stetig bergauf durch bunte Herbstwälder gestapft.

Etwas unterhalb vom höchsten Punkt dieser Etappe bin ich an einer kultigen Herberge vorbeigekommen, die mich sehr angesprochen hat. Sie wird von einer Gruppe junger Menschen geführt, die sich wie die ehemaligen Hippies kleiden. Ich beschloss spontan, hier zu übernachten und nicht im Massenlager am ersten Pass. Im ‚El Refugio‘ in La Faba wird neben Yoga-Kursen ein vegetarisches Abendessen angeboten; das Gemüse dafür stammt aus dem Garten direkt nebenan.
Es ist immer wieder gut zu sehen/zu erleben, dass der Traum von einem alternativen ‚zusammen Leben und Arbeiten’ weiterhin existiert.
