8. November 2015 – Tag 97

Von Santiago de Compostela nach Vilaserio

Apfelsinen am Jakobsweg
An diesem prächtigem Strauch mit Apfelsinen bin ich heute Morgen vorbei gekommen

Nach 1 1/2 Tagen Rast in der großen, lärmigen Stadt Santiago habe ich mir den Rucksack gern wieder aufgesetzt, um weiter Richtung Westen zu stapfen. Heute war Sonntag und das kreiert in Spanien ernst zu nehmende Probleme für viele Pilger: die Cafébars öffnen nicht vor 10 Uhr und das heißt mindestens 2 Stunden Laufen ohne Frühstück. Zum Glück hatte ich in weiser Voraussicht gestern eine Rolle Schokokekse und eine Flasche Orangensaft gekauft, und so konnte ich die ‚morgendliche Durststrecke’ überbrücken.

Rio Tambre bei Ponte Maceira
Das Bild zeigt den Blick auf den Rio Tambre von der alten Brücke im Ort Ponte Maceira. Die Brücke habe ich heute überquert.

Nach 36 km ‚grüne Hügel hoch und runter’ kam ich in einer privaten Herberge im kleinen Ort Vilaserio unter. Bis zum Abendessen um 19 Uhr in der Bar nebenan waren wir etwa 10 PilgerInnen in einem Haus mit 32 Schlafplätzen. Das Essen war kein kulinarischer Höhenflug aber essbar. Schlimm war der Lärmpegel in dem Lokal. Wie immer in spanischen Bars, lief ein Fernseher nonstop. Die etwas 10 anwesenden spanischen Männer unterhielten sich schreiend und ständig redeten mehrere gleichzeitig. Jeder, der noch gehört werden wollte, musste noch lauter schreien als die anderen, und so steigerte sich der Lärm immer weiter.

Wir am Pilgertisch konnten während unserer Mahlzeit nur sehr begrenzt miteinander reden und ich war froh, als ich nach dem Essen den Schankraum verlassen konnte.

Weg zum Kap Finisterre
Was war es doch angenehm still auf dem Weg zu diesem lärmigen Ort!