Von Pedrouzo nach Santiago de Compostela
Heute bin ich schon vor 7 Uhr aufgestanden, habe in einer geschäftigen Cafébar gefrühstückt und bin dann im ersten Licht des Morgens zu meiner letztens, 18 km langen Etappe nach Santiago de Compostela aufgebrochen.
Beim zweiten Kaffee in einer Bar am Jakobsweg traf ich Maria aus Österreich, Peter aus Deutschland, Chris aus England und Jean aus Frankreich. Alle waren aufgeregt und freuten sich darauf, bald am Ziel zu sein.

Der Monte do Gozo (Berg der Freude) ist ein Hügel östlich von Santiago de Compostela, von dem man erstmals die Kathedrale und damit das Ziel der Wallfahrt sehen kann. Von dort ab gingen die PilgerInnen früher barfuß. Heute ist das weitestgehend unüblich und auch unbekannt. Lediglich einige wenige Pilger laufen die letzten fünf Kilometer als geistige Übung, zur gedanklichen und körperlichen Entschleunigung vor dem Erreichen des Ziels ohne Schuhe.
Das moderne Denkmal auf dem Monte do Gozo – es ist auf meinem obigen Bild zu sehen – erinnert an den Besuch von Johannes Paul II. im Jahr 1982. Jean und ich haben es als Erste unserer kleinen Gruppe erreicht. Ich empfand grosse Freude, als ich Santiago vor mir liegen sah und mir wurde klar, ich hatte es geschafft – nach 3 Monaten und 2 Tagen und etwa 2’400 Kilometern.
