10. Oktober 2015 – Tag 68

Von Puente la Reina nach Estella

Heute bin ich von Puente la Reina nach Estella gelaufen. Die Etappe war nur 21 km lang und so konnte ich es ruhig angehen lassen.

Blick auf das das malerische Dorf Cirauqu
Der Jakobsweg führt durch das malerische Dorf Cirauqu mit einen geschlossenen mittelalterlichen Kern

Der Jakobsweg führte mich heute mehrheitlich durch ein ‚Bilderbuch-Spanien’. Im Dorf Cirauqui zum Beispiel – dort ist das obige Bild entstanden – schmiegen sich malerische alte Häuser um einen Hügel. Steile Gassen führen nach oben zu einer schönen Dorfkirche.

Um den Ort herrschte Herbststimmung. In kleinen Wäldern leuchteten die Herbstblätter im Sonnenschein. Braune, frisch gepflügte Felder wechselte sich ab mit Olivenhainen mit alten, zerzausten Bäumen voller grüner Früchte. Darunter wuchs wilder Thymian, der verführerisch duftete. Felder mit Weinreben gab es. Die blauen, kleinen Trauben waren schon geerntet, aber es gab immer noch genug süße Früchte an den Reben zum Naschen.

Wer aber glaubt, dass ich den ganzen Tag so idyllisch verbracht habe, irrt gewaltig. Eine Autobahn durchzieht diese wunderbare, alte Kulturlandschaft. Zwei, drei Mal verlief der Jakabsweg viele hundert Meter direkt neben der lärmigen Straße. Im Maschendrahtzaun zwischen Weg und Strasse haben Pilger unendlich viele Kreuze aus dünnen Ästen geflochten. Was sie sich dabei gedacht haben, konnte mir niemand erklären.

Jakobsweg nach Estella
Jakobsweg nach Estella und gleich daneben eine lärmige Autobahn